Warum trockenes Holz?

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Das wahrscheinlich Schwierigste für den Verbraucher ist die Auswahl, bzw. das Bestimmen der Trockenheit des Brennholzes. Ist es doch mit Abstand das wichtigste Kriterium beim Kauf, bzw. Vergleichen der Preise.

 

Der Profi-Tipp: Welchen Klang hat das Scheit? Je heller der Klang um so trockener ist es (nur für Geübte unter Vorbehalt zu empfehlen). Fragen sie den Verkäufer: "Ist es auch Trocken?" Worauf wahrscheinlich ein promptes "Ja!“ folgen wird. Darauf kann man sich aber leider nicht immer verlassen.

 

Das einzig wirklich zuverlässige ist ein Feuchtigkeits-Messgerät. Doch bitte, nicht irgendein Billiggerät aus dem Baumarkt für 10 oder 20 €. Es sollte schon tief genug ins Holz messen und vor allem sollte es auch die Temperatur bei der Umrechnung berücksichtigen. Die meisten Geräte, die nicht umrechnen können, sind auf ein Mittel von + 20° C eingestellt. Achtung! Außerhalb dieses Bereichs meldet das Gerät falsche Zahlen! Es ist zum richtigen Betreiben eines Messgerätes eine Korrekturtabelle für die verschiedenen Holzsorten und Temperaturen nötig (Korrekturtabellen liefert der Hersteller des Messgerätes).

 

Ein anderer Weg: Sie finden oder sie haben bereits einen Lieferanten Ihres Vertrauens gefunden, der sie sicher mit einwandfrei trockenem Brennholz versorgt. Jedoch hören wir oft, dass dies nicht immer ganz einfach bzw. oft mit dem Bezahlen von "Lehrgeld" verbunden ist! Es gibt viele Anbieter die wirklich korrekte Arbeit abliefern, man muss sie nur finden. Ein einfacher Trick ist, sich von seinem Lieferanten ein Messgerät zur Bestimmung der Holzfeuchte zeigen zu lassen. Hat er keines oder nur ein billiges Gerät ohne Umrechnung, können Sie sicher sein, die Restfeuchte wird nur geschätzt!

 

Wussten sie, dass sehr viele Brennholz-Lieferanten kein oder nur eine billige ungenaue Variante eines Messgeräts besitzen, oder sich nicht wirklich verbindlich auf % xx Feuchtigkeit festlegen wollen!

 

Bestehen Sie beim Einkauf darauf, das die Restfeuchte auf der Rechnung verbindlich mit angegeben wird, denn nur so können Sie falls nötig reklamieren.

 

Zurück zum Thema - Warum also trockenes Holz?

 

Haben sie schon einmal probiert 1 Liter Wasser auf ihren Küchenherd zu verdampfen? Wahrscheinlich nicht. Ist das doch die sinnloseste Form von Energieverschwendung, oder?

 

Doch genau das passiert, wenn sie feuchtes Holz in ihrem Ofen zu verbrennen versuchen, Wasser brennt nicht, es muss in Dampfform durch den Schornstein.

 

Niemand käme auf die Idee Wasser ins Heizöl zu mischen, nur damit es billiger oder länger reichen würde - Wasser brennt einfach nicht. Das weiß jedes Kind.

 

Und um dem noch eines daraufzusetzten: Die Feuerwehr benutzt Wasser sogar zum Löschen des Feuers. Also, warum sollte Wasser im Ofen dann nützlich sein?

 

Feuchtigkeit im Holz und der damit verbundene Schaden wird massiv unterschätzt!

 

Übrigens: nach deutscher Kaminholzverordnung dürfte Brennholz nur mit einer Restfeuchte von < 15 % verfeuert werden.

 

Doch es gibt sie wirklich, die Argumente einiger Lieferanten, die versuchen, das Verbrennen von Holz mit einer höheren Feuchte als Vorteil zu verkaufen. Sollten sie bei einem Händler mit dieser Argumentation landen, glauben sie mir, sie sind beim falschen Händler gelandet, dieser wird ihnen mittelfristig nur Probleme bereiten.

 

Ein beliebtes und hartnäckiges Argument für feuchtes Holz über 15 % Restfeuchte ist:

 

"Es ist besser Holz mit 20-24 % zu verbrennen, da trockenes zu schnell verbrennt."

 

Wenn Ihnen ein "Fachmann" dieses oder ähnliches sagt, brechen Sie das Gespräch ab, denn Sie sind beim falschen Händler, Produzenten oder wo auch immer gelandet. Vergleichen Sie im Menü - Verbrennung, Phase 1: dort ist beschrieben, was in Ihrem Ofen passieren wird.

 

Hier nur soviel:

 

Wenn sie auf die noch heisse Glut (600-1000°C) ein Holzscheit selbst mit 30 oder 40 % Restfeuchte legen, so wird die Glut dieses Scheit binnen weniger Minuten auf eine Restfeuchte von unter 8 % getrocknet haben - das ist Fakt!

 

Wo soll dann noch der "sogenannte Vorteil" sein? Anschließend wird es genauso schnell verbrennen, als wenn es gleich richtig getrocknet gewesen wäre. Nur mit dem Unterschied, dass sie die Trocknung mit ihrem Geld bezahlt haben und außerdem noch die entstehenden Schäden am Ofen und Kamin irgendwann bezahlen werden müssen. Lassen sie davon die Finger davon, sie werden sie sich mit Sicherheit verbrennen!

 

Nachteile von schlecht getrocknetem Holz:

 

moderiger Geruch, Lagerung im trockenem Keller, Garage, dichter Holzlege nicht möglich (zu geringer Luftaustausch), schweres, langsames Anzünden, Anbrennen, dadurch langsames Erreichen der Betriebstemperatur des Ofens von ca. 500 - 550 °C., Verrußen der Sichtscheibe und des Ofens, Rußbildung im Rohr und Kamin, Holzteerbildung im Ofen, Ofenrohr und Kamin, viel mehr Asche durch schlechte Verbrennung, Holzkohlenbildung, starke Rauchentwicklung bis das Feuer das Holz getrocknet hat, höhere Feinstaubbildung, viele Kohlenwasserstoffverbindungen, Gerbsäuerebildung, Holzgasverbrennung setzt verzögert ein, dadurch viel Holzgasverlust da sich das Gas an den Wasserdampf bindet, stark stinkender Rauch, genervte Nachbarn und Kaminkehrer, außerdem hoher Brennwertverlust durch das unsinnige Wasserverdampfen, lebender Holzwurmbefall möglich, lebenden Schimmelsporen möglich, hohe Umweltbelastung, im Vergleich zum Wirkungsgrad immer zu teuer u.v.m.

 

Nachteile von trockenem Brennholz unter 15 % Restfeuchte: Es gibt keine!

 

Ist richtig trockenes Holz teuerer?

 

Diese Frage hören wir oft. Sicher, Holz ist teuer geworden und es wird wahrscheinlich mittelfristig noch teuerer werden, doch sehen sie sich an, was bringt ihnen gutes trockenes Brennholz?

 

Eiche, Esche, Rotbuche, Hain- oder Weißbuche, Robinie, ... usw.

 

Brennwert bei 8 % Rf. je kg >5,00 kw/kg, Ölersatz je Schlichtraummeter 264 Liter

Brennwert b. 22 % Rf. je kg >4,20 kw/kg, Ölersatz je Schlichtraummeter 222 Liter

 

Tanne, Fichte, Douglase, Weihmutskiefer, ... usw.

 

Brennwert bei 8 % Rf. je kg >5,10 kw/kg, Ölersatz je Schlichtraummeter 207 Liter.

Brennwert b. 22 % Rf. je kg >4,30 kw/kg, Ölersatz je Schlichtraummeter 174 Liter.

(Auszug aus "Holzarten/Brennwerte" zu finden im Menü "Interessante Themen" auf unserer Homepage)

 

Wie sie sehen, ist der Unterschied in der Restfeuchte von 8 % zu 22 % enorm. Rein rechnerisch ein Brennwertverlust von 16 %.

 

Fakt ist, dass schlecht getrocknetes Holz einen Brennwertverlust von bis zu 30.- € je Schlichtraummeter hat.

 

Die Frage stellt sich nun: Wie billig muss dann schlecht getrocknetes Holz sein?

 

Sollten sie beim Einkauf 5.- oder 10.- € sparen, so ist schlecht getrocknetes Holz noch immer viel zu teuer, denn nur der Brennwertverlust alleine, macht das Ersparte schon zunichte, von weiteren Nachteilen und Schäden an ihrem Ofen oder Kamin gar nicht zu sprechen.

 

Wirtschaftlich gesehen ist es gerade jetzt bei einem höherem Holzpreis enorm wichtig geworden, verstärkt auf die Restfeuchte zu achten. Mit schlecht getrocknetem Brennholz kann sich der Verbrauch gegenüber trockenem um bis zu 30-40 % erhöhen.

 

Nur richtig gut getrocknetes Holz ist wirklich das günstigste Brennholz!

 

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